Danken ist eine Willenssache

Psalm 56,13
„Ich habe dir, Gott, gelobt, dass ich dir danken will.“

Danken ist eine Willenssache.
Ich entschließe mich Gott für mein Leben zu danken.
Ich nehme wahr, wie unterschiedlich Menschen reagieren,
wenn sie Schweres durchmachen.
Die einen klagen, jammern.
Das ist eine Zeitlang auch gut, zu klagen und zu jammern.
Aber wenn es ein Dauerzustand wird, verbittern wir Menschen.
Und andere Menschen,                                                                                                                                                                              die das gleiche schwere Schicksal durchmachen,
erlebe ich, zunächst auch ähnlich wie alle Menschen:
Sie klagen, jammern, bis alle Tränen geweint sind                                                                                                                                                                                                       und alle Klage zu einem Ende gekommen sind.
Und dann hören sie auf und fangen an, zu danken.
Sie sind noch am Leben.
Sie haben noch Leben vor sich.
Jeder Tag ist ein Geschenk.
Ein Geschenk von Gott.
Danke
Wenn wir dieses Danke Gott
oder dem Leben aussprechen,
ganz gleich was vorher gewesen war,
werden wir ein tiefes Gottvertrauen in uns spüren.

Akzeptiere, was man nicht verstehen kann

Manchmal werden Menschen

Einfach so

Aus dem Leben geworfen

Manchmal wird der Kontakt

Einfach so

Abgebrochen

Funkstille

Kaltes Schweigen

Es bleibt dann nichts anderes

Als das zu akzeptieren

Auch wenn man es nicht verstehen kann

Manchmal sind Menschen

Nicht bereit

Zum Gespräch

Nicht bereit

Nicht mal zur Versöhnung

Selbst am Grab und darüber hinaus.

Funkstille

Kaltes Schweigen

Es bleibt dann nichts anderes

Als das zu akzeptieren

Es ist nicht immer ein Happy End möglich

Und manche Menschen

Leben und sterben lieber stolz und unversöhnt

Als die eigenen Schattenseiten wahrzunehmen.

Aber damit

Mit ihrer Funkstille

Und ihrem kalten Schweigen

Müssen diese Menschen allein leben

Und allein zurechtkommen

Wer lernt, diese Menschen

loszulassen

Kann ganz gut ohne diese Menschen leben

Jeder lebt sein eigenes Leben

Das gilt es gelassen

zu akzeptieren

Einfach dasein

Einfach dasein -göttliche Gedanken

Ich bin erschöpft

Und spüre dem nach, warum.

Nein nicht körperlich, sondern emotional bin ich erschöpft

Ich setze mich hin.
Manchmal verstehe ich die Menschen einfach nicht,

Sie denken nur an sich selbst

Und anderes interessiert sie nicht

Ich ruhe mich gerade aus an einem Baum

Die Sonne scheint, grünes Gras

Und meine Hunde sind bei mir.

Es ist ein ganz wirklich-unwirklicher Moment

Ich sitze unterhalb des Baumes

mit der Sonne und dem Grass und meinen Hunden.

In diesem eigenartigen Moment

niemand will was von mir

niemand fordert und erwartet etwas von mir.

Ich spüre dem Dasein nach,

einfach sein dürfen,

da sein

und geliebt und unterstützt zu werden,

auch wenn ich 60 bin.

Ich brauche jemanden, der einfach für mich da ist und mich liebt,

Mir kommt Gott in den Sinn,

Denn Gott ist immer da für mich

Und liebt mich wie ich bin.

1200 Jahrfeier Ein Prosit auf Weigenheim Festpredigt mit Zeitsprüngen

21.8.2022 Zeltgottesdienst in Weigenheim

Liebe Festgemeinde, liebe Weigenheimer( und wenn ich das so sage, sind immer die Weigenheimerinnen mitgemeint)!

 1200 Jahre Weigenheim! Dieses Jubiläum geht zurück auf das Jahr 822, als Weigenheim mit einer bischöflichen Urkunde verschenkt wurde. Einfach so! Wie hat es denn eigentlich mit Weigenheim angefangen? Natürlich hat es Weigenheim schon vor 822 gegeben.

Ich mache ich mit Euch eine Zeitreise. Ich sehe durch meine Leselupe und schwupp sind wir im 6.Jahrhundert. Aha, ich sehe einen Dorfältesten, Wigo heißt er. Der Wigo war wohl schon Christ, als er sich in Weigenheim mit seiner Sippe angesiedelt hat. Ich sehe einen Ortspfarrer, dem der Wigo Land und Wiese zur Verfügung gestellt hat.

Damals war es halt so, dass die Sippe das geglaubt hat, was der Sippenältester geglaubt hat. Und der Sippenältester hat den Glauben seiner Vorfahren übernommen. Seinen Vorfahren hatte irgendwann irische Mönche vom neuen Glauben erzählt. Der damalige Sippenälteste hatte den neuen Glauben übernommen und die Sippe machte es ihm nach.

Ich sehe, wie 742 Weigenheim zusammen mit Gollhofen vom Bistum in Würzburg übernommen wird. Auch wieder ein Geschenk. Klöster waren damals wichtig für die Christianisierung und Bildung in unserem Land. Irische Mönche wie der Kilian sind damals in der Frühzeit zu uns Franken gekommen und haben unseren Vorfahren den christlichen Glauben nahegebracht.

Ich sehe durch meine Leselupe und mache einen Zeitsprung ins Jahr 822.

822 schenkt also der Würzburger Bischof dann das Dorf Weigenheim dem Grafen Wickbold. Eine Urkunde besiegelt es. Das kommt öfters vor. Das Dorf Weigenheim samt Einwohnern wird als Pfand verliehen, verschenkt, dann wieder zurückgenommen und immer mussten dann die Weigenheimer tun und handeln wie es die neuen Herren vorgaben: die Hohenloher, dann das Kloster Heilsbronn, dann die Herren von Schwarzenberg. Es ist in dieser Zeit eines ganz selbstverständlich: Der Glaube der Weigenheimer hat zu katholisch zu sein. Alle sind in dieser Zeit katholisch, also auch ihr Weigenheimer. Die jeweiligen Herren haben auch ganz schön profitiert von dem Dorf. Kein Wunder wenn das Dorf immer wieder hin und hergeschenkt worden ist. Ah, in der Zeit, als Weigenheim zum Kloster Heilsbronn gehört, gibt es in Weigenheim zwar kein Kloster, aber ein paar Mönche gibt es schon. Diese Mönche sorgen dafür, dass der gute Weigenheimer Wein nach Heilsbronn ins Kloster kommt.

Ein Prosit auf Weigenheim (Weinglas)

Machen wir nun einen Zeitsprung von ein paar Jahrhunderten, einen Sprung ins mittelalterliche Weigenheim. Ich schaue uns mal an, wie meisten Weigenheimer  evangelisch geworden sind

Wie es im Mittelalter so üblich war, gab es ein paar wenige freie Herren und viele Leibeigene, die diesen Herren gehörten. Nicht anders ist es auch in Weigenheim. Die Weigenheimer gehören lange Zeit den Herren von Schwarzenberg.

 Anfangs wurden die Schwarzenberger Grafen evangelisch und die Untertanen mit ihnen ebenso. Die ersten beiden evangelischen Pfarrer sind Georg Sandritter 1558 und 1604 Valentin Conradi. Letzterer haben sie im Alter von 70 Jahren aus Weigenheim vertrieben, als die Herren von Schwarzenberg auf einmal katholisch wurden. Die Weigenheimer sollen auch wieder zum katholischen Glauben zurückkehren, weigern sich standhaft. Ich sehe eine Leerstelle, was die Pfarrstellen angeht: Von 1627 bis 1664 haben die Weigenheimer keinen evangelischen Pfarrer, 37 Jahre lang. Die Weigenheimer besuchen die evangelischen Gottesdienste in Geckenheim und Ulsenheim. Ich sehe, wie alle vier Wochen der katholische Pfarrer aus Hüttenheim kommt und einen katholischen Gottesdienst hält mit einer einzigen katholischen Familie. Der einzige Katholik ist der Schwarzenbergsche Förster. Später sehe ich, wie der katholische Pfarrer , der Arme, ganz ohne Teilnehmer aus Weigenheim in der Kirche seine Messe hält. Auch die Taufen finden 37 Jahre lang nicht in Weigenheim statt. Erst 1665 wird dann der dritte evangelische Pfarrer in Weigenheim nach 37 Jahren Leerstand installiert. Caspar Seyfarth, verstorben 1701 in Weigenheim. Ich selbst bin, wenn ich mich nicht verzählt habe, der 26. evangelische Pfarrer hier in Weigenheim seit der Reformation.

Mich als evangelischer Pfarrer beeindrucken diese 37 Jahre Gemeindeleben ohne evangelischen Pfarrer. Den Weigenheimern ist der evangelische Glaube wichtig. Sie wechseln nicht einfach ihren liebgewordenen evangelischen Glauben wie das Hemd. 37 Jahre sind sie ohne evangelischen Pfarrer ausgekommen. Es wird auch nicht so einfach gewesen sein, alle 4 Wochen den katholischen Pfarrer aus Hüttenheim zu einem Gottesdienst ohne Besucher erdulden zu müssen. Auch für den katholischen Pfarrer ist das sicher nicht schön.

Trinken wir auf die Weigenheimer Evangelischen! Prost

Ich sehe durch meine Leselupe und sehe, es gibt eine weitere Besonderheit im Laufe der Kirchengeschichte in Weigenheim: Machen wir deshalb einen weiteren Zeitsprung ins 1705 herum. Es gibt über Jahrhunderte auch jüdisches Leben in Weigenheim. Die Herren von Schwarzenberg hatten das Privileg, sogenannte Schutzjuden in ihrem Herrschaftsgebiet ansiedeln zulassen, auch in Weigenheim. Die ersten Weigenheimer Juden sind 1705 belegt, es gibt eine alte und eine neue Synagoge 1849 fertiggestellt. Diese wurde in der Nazizeit glücklicherweise nicht vernichtet, weil sie vorher schon lange vor der Nazizeit von der jüdischen Gemeinde verkauft worden ist. Pauline Rotschildt gehört zu ein paar Weigenheimer, die während der Nazizeit aus Weigenheim vertrieben und in den KZs verstorben sind.

Gedenken wir kurz an unsere jüdischen Weigenheimer.

Halten wir fest: Es gibt heute noch in Weigenheim eine Synagoge, in der jüdische Weigenheimer früher jüdische Gottesdienste gefeiert hatten. Es gab ein Nebeneinander und Miteinander und vereinzelt auch ein gewalttätiges Gegeneinander von evangelischen, jüdischen und vereinzelt auch katholischen Weigenheimern. Das gehört zur 1200 Jahre Weigenheimer Geschichte dazu: Der christliche Glaube wird auf unterschiedliche Weise gelebt, katholisch,  evangelisch, und auch jüdisch gelebt. Manchmal hat man sich deswegen auch die Köpfe eingeschlagen.

So, genug gesehen, springen wir in das 20.Jahrhundert. Es gab in den Jahrhunderten vorher sicherlich etliche Katastrophen, Kriegseinwirkungen, für die ich jetzt keine Zeit zum Zeitsprung habe. Wenn ich zur Neuzeit komme, komme ich nicht an einem Ereignis vorbei, an das wir heuer durch den Krieg in der Ukraine schmerzlich erinnert werden. Heute werden immer noch Dörfer und Städte in der Ukraine zerschossen. Heute brennen auch Kirchen und Kirchtürmer in der Ukraine, aber nicht nur Kirchen, sondern auch Krankenhäuser, Kindergärten, Wohnhäuser. Ähnlich wurden wurden von 1939 bis 1945 in Europa Gebäude zerbombt und Kirchtürmer in Brand geschossen. So auch am 10.4.1945 der Kirchturm in Weigenheim. Springen wir zu dem 10. April 1945:

Zeitzeuge Fritz Gall schreibt: Gleich darauf kam Frau Hahn, unsere Pfarrfrau, angerannt. Sie sagte, dass das Pfarrhaus brenne und bat mich beim Löschen zu helfen. Ich rannte mit ihr zum Brandort. Die angebaute Pfarrscheune war bereits abgebrannt, der Ostgiebel des Hauses war offen, und die Bücher brannten lichterloh. Mit Eimern trugen wir das Wasser vom Webersbrunnen an der brennenden Kirche vorbei zum Pfarrhaus. Die Saemanns Paula pumpte unermüdlich Wasser. Die Pfarrerseheleute und der Schmieds Fritz halfen noch bei den Löscharbeiten. Gemeinsam konnten wir das Pfarrhaus retten. Allerdings war es schon bereits Nacht. Die Glocke der Kirche stürzte vom Turm, das Gebälk krachte in sich zusammen, denn das Gotteshaus brannte schon am frühen Morgen. Langsam brannte der Turm wie eine Fackel. Kein Mensch kümmerte sich um die Kirche.

Wir denken kurz der Opfer der Weltkriege und auch des Krieges in der Ukraine.

1950 wird die Kirche feierlich eingeweiht. Man sieht es heute der Kirche nicht mehr an, dass sie einst fast abgebrannt hatte. Nur die Farbe des Kirchturmes fängt wieder an abzublättern, vielleicht weil 1945 beim Brand die Sandsteine ausgeglüht sind.

So jetzt springen wir zu dem heutigen Tag, 21.8.2022. Leselupe schauen. Die Kirche steht da, relativ neu hergerichtet. Ich sehe die vielen Gäste und Weigenheimer und freue mich, mit euch Zeitsprünge über 1200 Jahre Weigenheim gemacht zu haben.

Wir waren zu Anfang des christlichen Glaubens in Weigenheim. Über Jahrhunderte waren die Weigenheimer katholisch. Wir sahen Mönche den guten Wein bis nach Heilsbronn transportieren. Wir waren in der Zeit von Reformation und Gegenreformation mit der Besonderheit konfrontiert, dass die Weigenheimer 37 Jahre keine evangelischen Pfarrer gehabt hatten. Wir sahen neben den dann überwiegend evangelischen Weigenheimern gab es Jahrhundertelange auch jüdische Weigenheimer. Sie wohnten friedlich nebeneinander, bis sie dann in der Nazizeit deportiert worden sind. Wir landeten 10.4.1945 bei der niederbrennenden Kirche. Warum diese Zeitsprünge, warum erzähle ich das alles?

Die Weigenheimer Geschichte von mehr als 1200 Jahren ist auch eure Geschichte als Weigenheimer und ehemalige Weigenheimer. Für vieles, was in der Geschichte geschehen ist, können wir nichts. Wir wissen es nicht einmal, wann genau der christliche Glaube bei euch Weigenheimern angefangen hat. Ihr Weigenheimer habt eine stolze Glaubensgeschichte. Eure Väter und Mütter haben so manches alles ausgehalten und durchgemacht. Es ist nicht nur die evangelische Geschichte, auch katholische Vorgeschichte und die jüdische Geschichte eurer Vorfahren, die euch prägt. Für die nächsten sechs Jahr bin ich stolz, Weigenheimer auf Zeit zu sein. Gleichzeitig brauchten wir uns auch nicht zu viel darauf einbilden, weil keiner von uns von sich aus sagen kann: Mein Glaube ist der Beste! Unser Glaube hat eine Vorgeschichte und wir haben es letztlich nicht in der Hand, warum die einen evangelisch, andere wieder katholisch und wieder andere jüdisch geboren werden. Achtet eure Vorfahren, eure Geschichte. Christsein heute bedeutet nicht, genauso zu glauben, wie die ersten Weigenheimer geglaubt haben, auch nicht unbedingt genauso katholisch, evangelisch oder auch jüdisch zu glauben, wie früher Weigenheimer geglaubt haben.

Heute führe ich euch zur Frage: Wie ist es denn mit eurem Glauben bestellt? Euer Glaube ist eingebettet in eurer Familien- und Dorfgeschichte. Aber du darfst heute frei und selbstverantwortlich deinen Glauben leben, sogar deinen Unglauben oder nicht mehr Glauben können. Das ist ein großes Privileg gegenüber den früheren Zeiten.

Drei Kriterien für einen guten Glauben heute 2022:

1.Engagiert euch als Christen für den Frieden. Engagiert euch. Es dürfen keine Angriffskriege wie 1939 von Deutschland ausgehen. Der Angriffskrieg  2022 gegen die Ukraine muss beendet werden. Christlicher Glaube setzt sich für den Völkerfrieden ein und lässt sich auf keinen Fall vereinnahmen von den jeweiligen Herren und Tyrannen. Der Einsatz für den Frieden kann auch der wehrhafte Einsatz gegen einen Feind, der andere Völker und Menschen unterdrückt und auslöscht.

2. Moderner christlicher Glaube akzeptiert den Glauben anderer: Heute begegnen wir in unserer global vernetzten Welt neben dem katholischen Glauben auch dem orthodoxen Glauben (ukrainisch, russisch, griechisch- orthodox in allen Schattierungen.) Wir begegnen im heutigen Deutschland Gott sei Dank dem jüdischen Glauben. Und auch der muslimische Glaube gehört auch zur Glaubenswelt in Deutschland. Und immer mehr begegnen wir in Deutschland, die mit traditionellen religiösen Glauben gar nichts am Hut haben und gar nichts glauben können.

Man muss nicht alles gutheißen, was andere glauben oder nicht glauben, aber wir leben nebeneinander und miteinander friedlich in einer Demokratie, in der Konflikte und Probleme nicht mehr gelöst werden, dass man den anderen erschlägt. Darum setzt euch für ein tolerantes Menschenbild in unserer Gesellschaft ein, das die anderen als Bereicherung empfindet.

3. Nehmt euch eure Vorfahren zum Vorbild. Sie standen treu zu ihrem Glauben und haben sich doch immer auch angepasst und verändert. Mich hatte beeindruckt, dass die Weigenheimer 37 Jahre ohne evangelischen Pfarrer zu ihrem Glauben gestanden sind. Wir leben heute in Zeiten, wo Pfarrhäuser vermietet und verkauft werden, nicht mehr alle Kirchen erhalten werden können und es nicht mehr sicher ist, dass jede Gemeinde auch weiterhin ihren Pfarrer haben wird. Schon in den Jahrhunderten vorher hat sich Kirche immer gewandelt und Veränderungen kommen auch auf uns zu. Aber vertraut darauf, Gott hat eine Geschichte auch mit Euch Weigenheimern. Der Glaube vor Ort und weltweit wird sich verändern. Das ist auch gut so. Aber euer Glaube wird auch weitergehen, wenn er euch Weigenheimern wichtig ist. Gebt das, was euch in euer Glaubensgeschichte wichtig geworden ist, was euch geprägt  hat, weiter an eure Kinder und Kinderkinder. Dann wird eurer Glaube euch auch weiterhin Kraft und Mut geben, die Herausforderungen und Krisen dieser Welt zu bewältigen. Amen.

Prosit auf die Weigenheimer!

II. Manche Menschen wissen nicht…

Manche Menschen wissen nicht,

wie wichtig es ist,

dass ich da bin.

Manche Menschen wissen nicht,

wie gut es tut,

mich zu sehen.

Manche Menschen wissen nicht,

wie tröstlich

mein Lächeln wirkt.

Manche Menschen wissen nicht,

wie wohltuend

meine Nähe ist.

Manche Menschen wissen nicht,

dass ich ein Geschenk des Himmels bin.

Oft genug habe ich es sie wissen lassen

Aber nun ist es genug.

Ich gestehe es ihnen zu,

dass sie sich nicht für mich interessieren.

Es ist gut,

ich komme auch

gut

ohne sie aus.

Wichtig ist, dass ich weiß,

dass ich da bin.

Wichtig ist, dass ich weiß,

wie gut es mir tut,

mich zu sehen.

Wichtig ist, dass ich weiß,

wie ich mich selbst

trösten kann.

Wichtig ist, dass ich weiß,

wie wohltuend

meine Nähe ist

und ich mit mir selbst befreundet bin.

Wichtig ist, dass ich weiß,

dass ich für mich selbst ein Geschenk des Himmels bin.

Denn in meinem Universum

bin

ich

der wichtigste Mensch.

Und das ist nicht egoistisch,

sondern menschlich.

Manfred Lehnert eine Abänderung zu Paul Celan

I. Manche Menschen wissen nicht…

Manche Menschen wissen nicht,

                                                       wie wichtig es ist,

                                                    dass sie einfach da sind.

                                                Manche Menschen wissen nicht,

                                                        wie gut es tut,

                                                       sie nur zu sehen.

                                                Manche Menschen wissen nicht,

                                                         wie tröstlich

                                                    ihr gütiges Lächeln wirkt.

                                                Manche Menschen wissen nicht,

                                                        wie wohltuend

                                                         ihre Nähe ist.

                                                Manche Menschen wissen nicht,

                                            dass sie ein Geschenk des Himmels sind.

                                                       Sie wüssten es,

                                                   würden wir es ihnen sagen.

                                                          Paul Celan

die freiheit ein mensch zu sein

als ich geboren wurde

hat mich keiner gefragt

wann und wie ich sterben werde

liegt auch nicht in meiner hand

und zwischendrin

mein leben

auch nicht

ich bin mensch

und ich bin frei

frei mich

dem Leben anzuvertrauen

die einen werden 94 oder 100

alt und lebenssatt

oder alt und lebensüberdrüssig

die anderen sterben

mit 40 – 30 – 20  oder früher mit 18

jung und lebenshungrig

oder jung und lebensüberdrüssig

ich bin mensch

und ich bin frei davon

 über meine lebensspanne entscheiden zu müssen

nicht eine Sekunde                

bestimme ich darüber

das macht mich frei

die einen hängen am besitz und geld

möchten am liebsten darüber bestimmen

über ihren tod hinaus

die anderen haben keines und hätte es gerne

und sterben am ende auch

ich bin mensch

und ich bin frei davon

am besitz zu kleben

oder nach besitz zu streben

wieder andere gieren nach macht

zetteln deswegen kriege an

haben angst um ihre macht

und verlieren sie am ende

ich bin mensch

und ich kann mich frei machen von macht und gier

nichts davon muss mich einzwängen

andere leiden unter den von anderen angezettelten kriegen

und haben keine macht

hätten aber gerne

und sterben am ende auch

ich bin mensch

und ich bin frei

für andere dazu sein

ohne die welt retten

oder erlösen zu müssen.

So bin ich frei

ein mensch zu sein

Über sieben Brücken

„Über sieben Brücken musst du gehn,

sieben dunkle Jahre überstehn,

sieben mal wirst du die Asche sein,

aber einmal auch der helle Schein.“

Helmut Richter 

Ein heller Schein sein –

darunter stelle ich mir einen Menschen vor,

der seinen inneren Frieden gefunden hat,

der ausgesöhnt ist mit sich selbst,

der im Einklang lebt mit Gott

im Einklang mit  seinen Mitmenschen und mit der ganzen Mitschöpfung.

Über sieben Brücken musst du gehen,

um im Einklang mit

dir,

der Welt

und Gott

zu sein:

Über die Brücke

des Glaubens,

musst du gehen.

Manchmal mit dem Glauben

allen Unglauben, Zweifel, Kritik

überbrücken.

Darum vertrau dem Leben!

„Über sieben Brücken musst du gehn,

sieben dunkle Jahre überstehn,

siebenmal wirst du die Asche sein,

aber einmal auch der helle Schein.“

Über die Brücke

der Liebe

musst du gehen

Diese Brücke ist die wichtigste.

Darauf kommt es im Leben an,

diese Brücke zu überschreiten,

liebe dein Leben leidenschaftlich!

„Über sieben Brücken musst du gehn,

sieben dunkle Jahre überstehn,

siebenmal wirst du die Asche sein,

aber einmal auch der helle Schein.“

Über die Brücke

der Hoffnung

musst du gehen.

Manchmal gerade dann,

wenn alles hoffnungslos ist.

Darum gib niemals auf!

Hoffe stets das Beste!

„Über sieben Brücken musst du gehn,

sieben dunkle Jahre überstehn,

siebenmal wirst du die Asche sein,

aber einmal auch der helle Schein.“

Über die Brücke

der Weisheit

musst du gehen.

Spätestens am Ende deines Lebens weißt du:

Alles, was ist, ist vergänglich, weißt du.

Darum unterscheide,

was wichtig und was weniger wichtig ist!

„Über sieben Brücken musst du gehn,

sieben dunkle Jahre überstehn,

sieben mal wirst du die Asche sein,

aber einmal auch der helle Schein.“

Über die Brücke  

der Gerechtigkeit

musst du gehen.

Frieden wächst,

wo auf darauf geachtet wird,

dass es fair und gerecht zugeht.

Darum setze dich mit Herzblut ein für die Schwachen!

„Über sieben Brücken musst du gehn,

sieben dunkle Jahre überstehn,

sieben mal wirst du die Asche sein,

aber einmal auch der helle Schein.“

Über die Brücke 

der Tapferkeit

musst du gehen.

Tapferkeit ist der Mut,

der die Angst kennt, sie aber überwindet.

Darum sei tapfer, sei mutig, sei wahrhaftig!

„Über sieben Brücken musst du gehn,

sieben dunkle Jahre überstehn,

sieben mal wirst du die Asche sein,

aber einmal auch der helle Schein.“

Über die Brücke 

der Mäßigung

musst du gehen.

Im Leben „Maß halten“,

nicht zu viel und nicht zu wenig

Darum sei maßvoll, nicht maßlos!

Lass es dir genügen!

„Über sieben Brücken musst du gehn,

sieben dunkle Jahre überstehn,

sieben mal wirst du die Asche sein,

aber einmal auch der helle Schein.“

Mein Mut und mein Trost in dieser Welt

Gott ist da.

Es ist nicht so,

dass nichts passieren kann.

Es ist so, dass,

wenn etwas Schlimmes in meinem Leben

oder in unserer Welt passiert,

es jemand gibt,

der mir Mut machen kann:

Gott.

Das gibt mir Mut.

Das tröstet mich.

Bin ich von einem anderen Stern?

Was mache ich hier auf dieser Erde eigentlich?
Manchmal komme mir vor wie von einem anderen Stern!
Warum ist diese Gesellschaft so verrückt und gespalten?
Warum zerstören die Menschen die Natur, die doch Grundlage aller ist?
Warum gibt es Krieg? Warum Hass und Gewalt?

Warum gibt es so viel Leid?
Warum machen wir uns das Leben so schwer?
Warum verstehen die Menschen sich nicht?
Bin ich etwa der Einzige, der sich solche Gedanken macht?

Wir sind doch alle miteinander verbunden,

global vernetzt,

spirituell vernetzt,

von dem, was wir „Gott“ nennen,

aufgefangen, umwoben.