Es ist keine große Kunst,
den anderen anzunehmen,
wenn er meinen Wünschen und Erwartungen entspricht,
wenn er mir entgegenkommt und tut, was er tun soll.
Es ist eine viele größere Kunst,
den anderen anzunehmen,
wenn er sich so ganz anders verhält,
als ich es mir wünschen und ich es erwarten würde,
wenn er nur fordert und ich tun soll, was er meint.
Was tut ihr Großes, fragt Jesus,
wenn ihr nur die liebt, die euch sympathisch sind.
Was tut ihr Besonderes,
wenn ihr nur die annehmt, die sowieso annehmbar sind und liebenswert.
Ihr tut dann etwas Großes, sagt Jesus,
wenn ihr die liebt, die euch von vorneherein unsympathisch sind,
Ihr tut dann etwas Besonderes,
wenn ihr die annehmt so wie sie sind, die eigentlich unannehmbar und eure Liebe nicht wert sind.
Und vielleicht ist es eigentlich gar nichts Besonderes, nichts Großartiges mehr,
die eigentlich unannehmbaren und nicht liebenswerten Mitmenschen anzunehmen wie sie sind,
sie s e i n zu lassen und zu lieben,
wenn wir uns klar eines machen:
Auch wir verhalten uns selber manchmal daneben.
Auch wir sind manchmal unmöglich im Verhalten gegenüber unseren Mitmenschen.
Auch wir sind deren Augen manchmal unannehmbar, unsympathisch, ihrer Liebe nicht wert.
Trotzdem sind wir von Gott
angenommen,
so unannehmbar wir eigentlich in seinen Augen sind.