Archiv der Kategorie: Mensch

Gedankenblasen

Ich höre ihm zu

wie er von AfD- Versammlungen berichtet,

überzeugt davon,

dass der Islam nicht zu Deutschland gehört,

alle Moslems sich verschworen haben,

uns in Deutschland zu vereinnahmen und zu erobern.

Ich höre ihm zu

wie er

von einer anderen Kultur spricht,

die der unsrigen widerspricht.

Von letzterer ist er geprägt,

auch wenn er längst den Glauben an Gott verloren hat,

und für ihn bleibt als Kern dieser in seinem Leben verdunsteten Kultur

die Nächstenliebe

übrig.

Und ich denke mir, während er das so sagt:

Nächstenliebe nur für Deutsche?

Kann das wahre Nächstenliebe sein?

Ist Nächstenliebe nicht grenzenlos

und die Würde

aller

Menschen

unantastbar?


Und währenddessen erzählte er mir von seinem fehlenden Gottesglauben.

Und ich dachte mir:

Fehlt mit dem Gottesglauben,

ganz gleich wie er geformt und geprägt ist,

nicht etwas für uns Menschen ganz Entscheidendes?

Ihm fehlt augenscheinlich der Trost angesichts der Vergänglichkeit des Lebens.

Er hat nicht, was Christen auf dem Sterbebett haben,

einen Halt,

und sei es nur einen Strohhalm.

Das waren meine Gedankenblasen,

ich hätte sie ihm gerne erzählt,

aber er hörte nicht zu.

Aber immerhin waren unsere Gedankenblasen nahe beieinander.

Das Leben auskosten

Meine Zeit ist begrenzt.

Dass ich

vielleicht

in zwanzig oder dreißig Jahren tot bin,

hat eine gewisse Wahrscheinlichkeit,

denn nicht jeder wird 90 oder mehr.

Dass ich

vielleicht

in zwei oder drei Jahren tot bin,

ist auch durchaus möglich,

denn nicht jeder wird 60.

Meine Zeit ist deshalb begrenzt

auf zwanzig oder dreißig Jahren,

oder auch nur zwei oder drei Jahren.

Sollte meine Zeit vor dem Ruhestand kommen,

will ich nicht zurückblicken und sagen müssen:

„Hätte ich doch mir mehr Zeit genommen für die wichtigen Dinge des Lebens.“

Sollte meine Zeit erst lange nach dem Ruhestand kommen,

will ich zurückblicken und sagen können:

„Als ich noch konnte, habe ich mein Leben aktiv gelebt,

als ich nicht mehr konnte, habe ich mein Schicksal aktiv angenommen.

Ich habe die Zeit, die mir zur Verfügung stand,

ausgekostet und genutzt.“

Ich lebe mein Leben und nicht das Leben anderer.

 

Ich verbiege mich nicht.

Ich muss nicht von allen gemocht werden.

Wenn ich wirklich frei sein will,

ganz ich selbst,

unabhängig von den Meinungen und Erwartungen anderer,

muss ich damit rechnen,

von dem einen oder anderen nicht gemocht oder abgelehnt zu werden.

Aber wenn ich immer nach den Erwartungen anderer lebe,

lebe ich mein eigenes Leben nicht.

Ich würde dann zwar von allen gemocht werden, aber nicht respektiert,

Ich lebe dann nur das Leben anderer.

 

Ich verbiege mich nicht.

Ich muss nicht beliebt sein.

Wenn ich wirklich frei sein will,

ganz ich selbst,

unabhängig von der Anerkennung und der Kritik anderer,

muss ich damit rechnen,

mich hier und da unbeliebt zu machen.

Ich bin aber nicht dazu da, mich bei den Leuten beliebt zu machen.

Ich spüre meinen Wunsch nach Anerkennung und Wertschätzung.

Aber jedes „Das hast du gut gemacht! “

macht mich im Grunde genommen

abhängig und unfrei.

Und die Furcht

vor jedem „Was hast du da wieder falsch gemacht!“

macht mich erst recht unfrei.

Die Freiheit, ganz ich selbst zu sein, bedeutet notwendigerweise:

Ich werde auch mal nicht gemocht oder abgelehnt.

Was ist schon Schlimmes dabei, wenn ich nicht gemocht und abgelehnt werde?

Ich lebe dafür mein Leben und nicht das Leben anderer.

 

Nach Erkenntnissen von Alfred Adler

Selbstliebender Mensch

So wie ich bin,

ob mit Bauch oder ohne,

mit Falten und weißen Haaren,

mit den Spuren des Älterwerdens,

mit den Spuren meines Lebens

nehme ich mich liebend an.

 

So wie ich bin

bin ich

mir selbst ein liebender Mensch

mit dem, was ich kann und erreicht habe

und mit dem, was ich nicht (mehr) kann und loslassen werde.

 

So wie ich bin

bin ich

mir selbst ein liebender Mensch

Ich sorge für diesen Menschen,

gehe liebevoll und verständnisvoll mit ihm um.

Ich nehme diesen Menschen vor anderen in Schutz

und nehme ihn sogar vor mir in Schutz.

Ich möchte mindestens genauso nachsichtig und versöhnlich

mit diesem Menschen umgehen

wie ich mit all den anderen Menschen, denen ich begegne,

nachsichtig und versöhnlich umgehe.

Warum?

Denn mit diesem Menschen,

der ich bin,

muss und will ich mein Leben lang auskommen.

Und deshalb habe ich mich entschlossen, mich selbst zu lieben.

Meine Träume vom Leben

Meine Träume vom Leben

Ich will mich selbst lieben:

Ich, ML, will ein liebender Mensch sein und vor allem will ich geliebt werden.

Ich will Liebe erfahren,  nicht nur seelisch- geistig,

sondern ich will auch Liebe verkörpern, leibhaftig lieben,                          körperlich mit allen Sinnen.

Ich  will Liebe buchstäblich mit meinen Händen und Augen,

meinen Ohren und allen Sinnen begreifen,

ich will berühren und berührt werden.

Ich will mich selbst in meinem  Körper wahrnehmen und annehmen.

So will ich auf mein Herz hören

und meine Träume und Wünsche erspüren und leben.

Ich will mir Zeit nehmen für die schönen Dinge des Lebens.

Denn das Leben ist kurz.

Ich will mir selbst der wichtigste Mensch in meinem Leben sein!

Ich will gut für mich sorgen.

Ich will für mich dafür sorgen,

selber immer voller Liebe, Freude, guter Gedanken und Energie zu sein.

Denn die Liebe kommt aus meinem eigenen Herzen.

 

Meine Träume vom Leben:

Ich, ML, will das Leben  lieben,

leidenschaftlich für das Leben eintreten.

Ich will die Welt verändern zum Besseren.

Das ist immer noch mein Traum,

meinem Dasein einen Sinn geben

Spuren der Liebe hinterlassen,

ganz konkrete sichtbare Spuren der Liebe!

So will ich den Menschen ein Helfer sein,

ein Gutmensch sein.

So will ich von Herzen meinen Mitmenschen

herzlich und  menschenfreundlich eingestellt sein.

Ich will meine Mitmenschen lieben und ihnen verzeihen.

 

Meine Träume vom Leben:

Ich, ML,  will die göttliche Liebe in meiner Welt erfahren,

ich will das Göttliche in mir wahrnehmen

das Göttliche in meinem Mitmenschen

die Welt, meine Welt mystisch erfahren: Gott in mir – ich in Gott – wir in  Gott!

Ich will Gott lieben, den göttlichen Urgrund meines Seins.

 

Gott, die Liebe und das Leben. So habe ich lange gedacht und die Prioritäten gesetzt.

Nun drehe ich es um: die Liebe, das Leben und Gott!

Zuallererst kommt die Liebe zu mir selbst.

Dann kommt das Leben

mit allen Überraschungen und zwischenmenschlichen Begegnungen.

Und Gott?

Das, was wir „Gott“ nennen, ist der tragende Grund unseres Daseins.

Von „Gott“  sind wir getragen,

ob wir es nicht wissen oder wissen,

ob wir es glauben oder nicht.

Wie alle Menschen liebe und lebe ich

vom  göttlichen Urgrund meines Seins.

Ich weiß, ich spüre und erfahre es:

ich komm nicht von Gott los.

Darum liebe ich auch “Gott“.

 

 

männliche Emanzipation

E-Mann -zipation

Die Angst,

nicht genug Mann zu sein,

habe ich abgelegt.

Ich bin Mann´s genug,

ein sensibler,

emotionaler,

feinfühliger,

empfindsamer

Mann

zu sein

und dazu zu stehen.

Begegnung

 

Zweimal frage ich ihn und sie

Wie geht es Dir?

Zweimal höre ich sie und ihn erzählen,

wie es ihnen ergeht

und ich höre ihnen zu.

Nicht einmal fragen sie mich:

Wie geht es Dir?

Mir geht es schlecht.

Aber das scheint sie nicht zu interessieren.

Luthers Reformation radikal zu Ende denken

Damals vor 500 Jahren

ist Luther auf halben Weg stehen geblieben

mit seiner Reformation.

 

Er will zurück zu den Wurzeln,

zurück zu den Quellen des Evangeliums,

der Heiligen Schrift,

darum sola scriptura,

Allein die Schrift,

er übersieht aber,

wie historisch bedingt das angebliche Heilige der vielen Schriften ist.

Sie sind Menschenwort,

heilig genannt, mehr nicht.

 

Was wäre geschehen, wenn Luther damals

historisch kritisch hätte denken können,

was er historisch gesehen, nicht konnte?

 

Er hätte das Alte Testament nicht messianisch auf Jesus Christus deuten können.

Er hätte die angebliche Verteufelung der Juden durch den Jesus des Johannesevangeliums als Projektion erkannt,

ein wichtiger Grund seiner Judenfeindschaft wäre entfallen.

Und dann hätte er sich auf die Suche nach Spuren des Jesus von Nazareth machen können

und sein Bild von Jesus Christus wäre weit mehr von dem Menschen Jesus geprägt worden:

Entscheidend ist doch, was Jesus gesagt und getan hat

und nicht was die Menschen aus ihm gemacht haben.

Allein Christus,

darauf zielt er ab,

darauf beschränkte er sich.

 

Was wäre geschehe, wenn Luther damals

die vielen Jesus Christusse der Evangelien

und auch den Jesus Christus des Paulus

als vielfältige und mitunter gegensätzliche Idealisierung

und Vergöttlichung des Menschen Jesus von Nazareth erkannt hätte?

 

Was wäre geschehe, wenn Luther damals

nicht beim hellenistischen Christusbild,

nicht bei griechisch erdachter Trinitiätslehre

stehen geblieben wäre,

sondern hinter den Christusbildern späterer Zeit nach dem Jesus von Nazareth gefragt hätte?

 

Hier und da hatte er ja schon erkannt,                                                                                              dass „Jesus ein geborener Jude sey“,                                                                                          aber keine Konsequenzen daraus gezogen.

 

Vielleicht hätte die Erkenntnis,

dass die Christen sich Jesus zum Gottes Sohn zurechtgezimmert haben

und darüber hinaus in spekulative Trinitätsgedanken eingezwängt haben,

bei Luther bewirkt,

den Glauben der Moslems mehr zu achten

als nötige Korrektur auf griechisch-philosophische Spekulationen.

 

Und was wäre geschehen, wenn Luther damals

Allein der Glaube

weitergedacht und weiterentwickelt hätte?

Nicht allein der Glaube

an irgendwelche Dinge, die heilsnotwendig wären,

wie der Kreuzestod Christi als Opfer für einen opfersüchtigen Gott,

nicht die Jungfrauengeburt und Gottessohnschaft metaphysisch überhöht,

auch nicht Auferstehung und

oder Himmelfahrt oder andere antike Vorstellungen.

 

All das zu glauben, wäre nicht notwendig,

schon gar nicht heilsnotwendig

 

Es genügt allein das Gottvertrauen,

das gleiche Vertrauen,                                                                                                                      das Jesus von Nazareth

in Gott hegte

und wozu er seine Mitmenschen ermutigt hat,

dem göttlichen Urgrund,                                                                                                                    den er Abba nennt,

zu vertrauen.

 

Dann wäre allein der Glaube

auch nicht denkbar

ohne Liebe.

 

Macht nicht ein Glaube,

noch dazu einer der von sich sagt: Allein ich!,

uns Menschen lieblos, fanatisch?

 

Was wäre geschehen, wenn Luther damals

den Glauben allein,

aber nicht ohne Liebe

vertreten hätte!

 

 

Heute

will ich

allein dem göttlichen Urgrund meines Lebens

vertrauen,

den Jesus Abba nennt,

und allein göttlichen Urgrund der Liebe ist.

 

Heute

will ich

allein der göttlichen Liebe mich gründen,

die sich in den Spuren und der Nachfolge Jesu von Nazareth findet,

aber nicht nur in seinen.

 

Heute

will ich

allein

den Spuren göttlicher Liebe

in den Schriften und Menschentraditionen

folgen,

ganz gleich welcher Herkunft und Religion

und diese göttliche Liebe allein

soll Richtschnur sein

gegenüber allem, was ihr, selbst in der Bibel, widerspricht.

Hand aufs Herz.

Mein Herz schlägt.

Mein Herz schlägt dann, wenn alles seinen Gang geht.

Mein Herz schlägt dann, wenn alles wunderschön ist.

Mein Herz schlägt auch in den schlimmsten Momenten meines Daseins.

Jedes Mal, wenn mein Herz schlägt, sind meine Gefühle, Ängste, Sorgen und Hoffnungen mit dabei.

Mein Herz schlägt, wenn ich mein Herz hart mache gegenüber anderen.

Mein Herz schlägt, auch wenn ich unvernünftig oder schlicht dumm handele.

Natürlich kann mein Herz kann auch total gütig sein. Auch dann schlägt mein Herz.

Mein Herz schlägt und ist in dem Moment freundlich, herzlich, gütig.

Mein Herz kann unglaublich klug und weise handeln, aber auch manchmal einfach nur dumm. Mein Herz kann manchmal unglaublich mutig und tapfer sein, auch halt auch feige, hinterlistig, gemein. Beide Seiten stecken in meinem Herzen. Und jedes Mal schlägt dabei mein Herz.

Hand aufs Herz.

Ich brauche ganz dringend ein neues Herz,

wenn mein Herz verzagt ist und ängstlich,

wenn mein Herz lieblos und hart ist,

wenn mein Herz trostlos und mutlos ist.

Wenn mein Herz schier verzweifelt über die eingefahrenen Wege und Gewohnheiten,

dann brauche ich ganz dringend ein neues Herz

Vielleicht brauche ich dann einen neuen Geist, der mein müdes Herz so richtig aufmischt:

Ein neuer Geist, der mir  Hoffnung gibt und Zuversicht.

Ein neuer Geist, der voller Liebe zu mir ist und mich wieder liebesfähig macht.

Ein neuer Geist, der mir sagt: Hab keine Angst mehr, sei mutig. Schaue mutig nach vorne.

Frühlingsstaunen

Frühling

Frühmorgens

mit dem Hund unterwegs,

gehe ich durch die Feld und Wiesen

des Frühlings.

Vor einem Baum,

einem von vielen,

bleibe ich stehen.

Staunend

betrachte ich

die eine Knospe

von vielen:

Schön!

Staunend

gehe ich weiter

durch die Felder und Wiesen des Frühlings.