Monatsarchiv: März 2012

Idioten und Arschlöcher

Idioten und Arschlöcher

gibt es überall,

aber manche sind schon ganz besondere Exemplare.

Dazu gehört ein Dekan,

der einen behinderten Pfarrer am liebsten weggemobbt hätte.

Konfirmandeneltern,

die mit dem Anwalt kommen, weil ihre Kinder mit behinderten Kindern

konfirmiert werden,

Gemeindeglieder, die alles haben,

aber bei Sammlungen mit dem Satz „Wir geben nichts!“ die Tür vor der Nase schließen.

Ich bin nicht auf dieser Welt, um ein vollkommener Christ zu sein.

Ich bin nicht auf dieser Welt, um ein vollkommener Christ zu sein.

Ich muss auch nicht jeden Sonntag in die Kirche zu gehen

oder jeden Tag beten,

oder jeden Tag an Gott denken.

Nichts davon muss ich.

Ich brauche nur eines immer wieder:

Gelegenheiten über mein Leben nachzudenken.

Gelegenheiten, mein Leben zu verstehen,

Gelegenheiten, um über mein eigenes Leben und Handeln nachzudenken.

Und wenn ich ehrlichen Herzens von mir sagen kann:

Ich habe mich heute anständig verhalten,

habe niemanden verletzt oder übervorteilt,

ich habe meine Möglichkeiten ausgeschöpft

und gelebt, wie es mir möglich war,

dann hat sich mein Leben gelohnt,

dann lebe ich, wie es Gott gefällt.

Gott ist die Liebe – Wo immer Liebe geschieht, geschieht Gott

Gott ist die Liebe

Wo immer Liebe geschieht,

geschieht Gott.

Wo immer Gott geschieht,

muss Liebe dabei sein.

Die Liebe sucht das Du.

Darum ist auch Gott das große Du.

Gott ist aber viel mehr als ein Du.

Gott geschieht.

Gott ist nicht.

Wenn du sagst, Gott ist,

dann erstarrt dein Gottesbild.

Gott geschieht.

In der Liebe

In der Begegnung

Im Leben

Ohne uns Menschen geschieht kein Gott.

Gottes Begegnung geschieht nur in der Begegnung des Menshcne.

Gottes Liebe geschieht nur in der Liebe von uns Menschen.

Gott geschieht im Leben.

Ohne uns geschieht kein Gott.

Aber dennoch ist Gott immer mehr als das, was sich bei uns gerade als göttlich ereignet.

 

Ich glaube an einen Gott, der geschieht.

Schon zu Mose hat er gesagt: Ich werde sein, der ich sein werde.

Jedes Gottesbild lässt den Seienden erstarren.

Gott ist immer im Werden, im Entstehen, im Wachsen, in Bewegung.

Ich glaube an einen Gott der Liebe.

Wo immer Liebe ist, da ist Gott,

und wo Gott ist, da muss die Liebe sein.

Allein mit Liebe lässt Gott sich definieren und festlegen.

Aber die Liebe ist auch etwas Lebendiges:

Auch die Liebe ist immer im Werden, im Entstehen, im Wachsen, in Bewegung.

Ich glaube,

dass die Liebe Gottes im Leben und Sterben Jesu sichtbar geworden ist und

in der Auferstehung Jesu lebendig geblieben ist.

Die Liebe Gottes ist bedingungslos, radikal liebend, entgrenzend.

Sie ist nicht nur für uns da, sondern für alle Menschen.

Und wo immer diese Liebe gelebt wird, geschieht Gott.

Das Leben als Puzzle

Es fügt sich.

Dankbar nehme ich wahr,

wie sich alles fügt:

mein Ärger, mein Suchen, mein Finden,

mein Hoffen, mein Warten, mein Bangen

ja selbst mein Vergeblichsein,

es hat alles so sein müssen.

Staunend erkenne ich

im klitzekleinen Aufblitzen einer Kleinigkeit,

wie manches sich zusammenfügt

wie zwei Puzzlestücke, die zusammenpassen.

Es passt alles,

es fügt sich

alles

im Nachhinein

zu einem Bild.

Noch ist mein Leben Stückwerk,

vieles noch unvollendet,

aber ich habe die Hoffnung,

dass sich eines Tages alles zusammenfügt

zu einem Bild.

Ich spüre meinen Ärger und genieße ihn!

Ich spüre meinen Ärger

und genieße ihn.

Ja, ich ärgere mich über dich,

weil ich durch dich Zeit vergeude,

Lebenszeit,

und ich mich durch dich zum Kasper mache,

unnötig,

aber gleichzeitig bin ich dankbar,

dass ich mich noch ärgern kann.

Jeder Ärger über irgendwelchen Wichtigtuer wie dich im Kirchenvorstand

oder über die ständigen kleinen Vertrauensbrüche von X

oder die Behäbigkeit kirchlicher Institutionen

lässt mich spüren:

Ich lebe noch.

Ich ärgere mich, weil mir noch etwas wichtig ist,

ich bin sauer, weil mich noch was aufregt,

ich rege mich auf, weil ich noch etwas erreichen will.

Ich will noch etwas erreichen,

weil ich lebe.

Was hat sich Gott bloß dabei gedacht?

8. November 1939

Nur wenige Minuten mehr

hätten gereicht für Georg Elsers Bombe.

So aber detoniert sie erst, als Hitler schon fort ist.

20. Juli 1944

Nur noch schnell die Ersatzbombe mit in die Aktentasche eingepackt,

Hitler wäre umgekommen.

Viele Menschen wären noch am Leben

Der Krieg früher beendet.

Vorsehung?

Blindes Schicksal?

Zufall?

Wenn das nicht der Fall ist,

was um Gottes Willen hat sich bloß Gott dabei gedacht?