Monatsarchiv: Mai 2012

Die Moral der jeweiligen Zeit

Die Moral der jeweiligen Zeit

Ein Blick auf einen Beichtspiegel vergangener Zeit oder einer anders geprägten Kirche zeigt:

Was wir Christen unter Sünde verstehen, ist wandelbar, manchmal höchst fragwürdig.

Was gestern moralisch fragwürdig war, wie Masturbation, vorehelicher Sex, ist heute für die Mehrheit keine Frage mehr.

Was heute moralisch fragwürdig ist, wie Homosexualität, Liebe von Gleichgeschlechtlichen im Pfarrhaus, wird morgen sich erledigt haben.

Keine Frage,

die Moral und was wir jeweils darunter verstehen, ändert  sich.

Was gestern noch Sünde war, ist heute normal.

Selbst die 10 Gebote unterliegen dem Wandel der Zeit.

Keine Frage,

wir sollten uns hüten, zu sehr von den moralischen Verfehlungen der Menschen reden.

Sonst könnte es sein, dass wir von Dingen reden, die längst passe sind.

Wahre Geschichte?

Eine wirklich schöne Geschichte

vom Brotteilen, das Versöhnung stiftet.

Aber an euren Taten werdet ihr gemessen,

nicht an euren Worten.

Darauf schaut die ganze Gemeinde, ob ihr euch auch wirklich versöhnt

oder nur so tut als ob.

 

In der Bibel stehen viele solcher Geschichten,

schön und erbaulich anzuhören,

Sonntag für Sonntag  könnt ihrs euch anhören,

Tag für Tag selber lesen und beten.

Aber an euren Taten werdet ihr gemessen,

nicht an den schönen erbaulichen Predigten und Geschichte, die ihr euch reinzieht.

Darauf schau ich als Pfarrer, ob ihr euch auch wirklich versöhnt

oder nur so tut als ob.

Und es zerreißt schier mein Herz, wenn ich sehe und spüre,

wie achtlos ihr mit diesen schönen Geschichten umgeht und meine Predigten und Versöhnungsgespräche folgenlos versanden.

Und es jubelt mein Herz, wenn ich es hier und da doch einmal mitbekommen,

wie das Wort Gottes doch eure Herzen folgenreich trifft und verändert.

Verdammte Christendemut!

Verdammte Christendemut!

Was ist das für eine verdammte Christendemut,

die christlichen Eltern ein impft,

auf ihre Kinder nicht stolz sein zu dürfen!

Es ist schon ziemlich hochmütig,

um nicht zu sagen, daneben,

auf die eigenen Kinder nicht ein klein bißchen

stolz sein zu dürfen.

Wer hat das diesen Eltern nur eingetrichtert,

dass Stolz Sünde sei?

Ich bin stolz auf meine Kinder und freue mich über ihre gute Entwicklung.

Und stolz verfolge ich ihren Werdegang.

Das größte Gut des Pfarrers ist seine Zeit.

Das größte Gut des Pfarrers

ist seine Zeit.

Das macht einen guten Pfarrer aus,

dass er Zeit hat für seine Mitmenschen,

nicht rund um die Uhr,

nicht allZeit,

sondern im rechten Kairos zur rechten Zeit.

Das macht eine gute Pfarrerin aus,

dass sie sich nicht verplanen lässt,

nicht rund um die Uhr,

nicht allZeit,

sondern sich Zeit nehmen kann aus der Fülle der Zeit, die sie zur Verfügung hat.

Das größte Gut des Pfarrers

ist seine Zeit:

Zeit haben

für Gott

für seine Mitmenschen

für sich selbst