Monatsarchiv: März 2014

GottesVORstellungen

„Einen Gott, den man sich vorstellen kann, kann man auch wegstellen.“
Dietrich Bonhoeffer

Wie habe ich mir Gott vorgestellt?
Gott Vater im Himmel,
An seiner Seite Jesus Christus als sein Sohn,
und dazu der Heilige Geist etwas nebelhaft, unwirklich.
Gott Vater sendet seinen Sohn auf die Erde,
lässt ihn Mensch werden,
auf Erden als wundertätiger Menschensohn und Messias eine Weile wirken
bis Gott Vater ihn dann am Kreuz für uns sterben lässt,
um ihn nach drei Tagen wieder aufzuwecken.

Diese Gottesvorstellung stelle ich nun weg:
Es ist kein Vater thront im Himmel,
es ist kein Gottessohn auf Erden,
das göttliche Mysterienspiel
einer Gottmenschwerdung
bis hin zu Tod und Auferstehung eines Gottmenschen auf Erden
fällt aus.
Was bleibt?
Gott als letzter Seinsgrund,
„Du durchdringest alles“,
Jesus von Nazareth,
thoragläubiger Jude von Geburt an bis zum letzten Atemzug,
von „Gott“ durchdrungen,
verkündigt mit Leib und Leben
eine alles durchdringende Liebe
eines Gottes, den ich mir nicht näher vorstellen kann und mag.
Gott ist Liebe,
mehr ist nicht zu sagen, zu glauben, zu denken.

für mich gelebt

Jesus für uns Menschen hast du gelebt:
Leidenschaftlich zärtlich,
voller Liebe und Hingabe
bis zuletzt und darüber hinaus
bleibst du für uns lebendig
als Vorbild und Ansporn, das eigene Leben leidenschaftlich zu leben,
zu lieben und zu leben für das Leben
Jesus, du, Liebhaber des Lebens,
nichts wäre dir ferner gelegen,
als dein Tod als Opfer zu sehen,
zumal dein Gott
gar kein Opfer will,
nicht einmal deines.
Jesus, du Liebhaber des Lebens,
Du bist vielleicht nicht für uns gestorben.
Aber du bist nicht vergebens gestorben.
für uns hat sich dein Leben und deine Hingabe am Kreuz in jedem Fall gelohnt.
Du hast nicht vergebens gelebt.
Bist auch nicht vergebens gestorben.

Jesus,
ich folge deinen Fußstapfen
In der Hoffnung, ebenfalls nicht vergebens zu leben
Und am Ende nicht vergebens gelebt zu haben.
Du machst mein Leben auch heute
lebendig und wahrhaftig,
weil du für mich gelebt hast.

Schatz in irdenen Gefäßen (2.Kor 4,7)

Das Christentum steht auf tönernen Füssen

einen Jesus von Nazareth,                                                                                                                                       von dem kaum etwas Ursprüngliches überliefert ist,

einen Menschen Jesus, den sie zum Christus, zum Sohn Gottes erhoben            und später als Teil der Trinität verehrt und vergottet haben.

Der christliche Glaube steht alles andere als felsenfest,                                             er steht im Sumpf verschiedener Mythen,

mit immer mehr Sumpfblüten ausgeschmückter Geschichten                                                                                                                                     und mythenhafter Worte                                                                                                   und hat auch noch die Mythen und Märchen anderer Religionen                           in sich aufgesogen.

Wenn ich gewusst hätte,                                                                                                          auf welch tönernen Füssen das Christentum steht,                                                                                                                                            was für ein schwacher, zusammengewürfelter Glaube da mir überliefert worden ist,                                                                                                                                   ich glaube, ich hätte die Finger davon gelassen.

So habe ich aber,                                                                                                                         anfangs nichts ahnend,                                                                                                                                      nun aber wissend,                                                                                                                  das Christentum in mir aufgesogen,                                                                                                                                 den christlichen Glauben inhaliert                                                                                                                                    und muss damit leben.

Es sind wahrhaft irdische Gefäße,                                                                                                                                       mit denen uns die unbedingte allumfassende göttliche Liebe                             überliefert worden sind,

Gefäße mit Löchern und Rissen,                                                                                        verdreckt und verdeckt.                                                                                                                                      Und doch enthalten sie den Schatz ,

einen Schatz in irdenen Gefäßen.