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Keinen Blick für andere?

Irgendwo in Essen.

Ein alter Mann bricht zusammen

vor einem Bankautomaten,

keiner hilft ihm, er stirbt.

Auf dem Weg zum Geldautomaten

steigen vier Menschen

nacheinander, einer nach dem anderen

über diesen zusammengebrochenen Menschen

oder machen einen großen Bogen um ihn.

Sie erledigen ihre Bankgeschäfte: Pin, Konto, Geld.

Dann verlassen sie die Bankfiliale wieder – ohne ihm zu helfen.

Es nicht nur ein Fall von unterlassener Hilfeleistung.

Hier sehen wir unfreie, in sich selbst verkrümmte Menschen.

Sie sehen schlichtweg die Not des anderen nicht.

Steigen buchstäblich drüber hinweg.

 

Wenn du meinst,

bei uns wäre das ganz anders,

dann erzähl ich dir

von 7 Jugendlichen,

die ein einfaches Gebet formulieren sollten.

Und das fiel ihnen ein:

Danke fürs Essen,

Danke fürs Trinken.

Beschütze meine Familie.

Mehr nicht.

Ich musste einiges an Geduld aufbringen,

einen einzigen Satz aus ihnen herauszukitzeln:

Ach ja, da gibt es ja auch noch

die anderen, die dich, Gott, auch brauchen…

 

Beten und danach handeln

Eure Gebete
prallen gegen den Himmel,
verhallen dort unerhört.
Ist kein Vater dort oben,
der uns Menschen zu Kindern macht,
unmündig, auf Führung und Leitung angewiesen.

Wenn ihr betet,
dann betet ihr für euch,
du hörst dein eigenes Gebet
und das der anderen
.
Und dir wird klar, was zu tun ist,
was nottut, was dran ist.
Ist kein Vater dort oben,
bist du dennoch freier Christenmensch,
frei zu entscheiden,
frei zu beten und danach zu handeln.