Monatsarchiv: April 2012

Unglücklich glücklich

Unglücklich glücklich

 

Ich bin nicht unglücklich.

Ich habe auch keinen Grund dazu, unglücklich zu sein,

es geht mir und den Meinen gut,

wir haben Arbeit, Geld und Gut,

wir können uns etwas leisten

wir haben Fuß gefasst,

das Leben geht weiter.

Nein, ich habe keinen Grund, unglücklich zu sein.

 

Aber ich bin auch nicht wirklich glücklich.

Ich habe auch selten Grund dazu, wirklich glücklich zu sein

Hier und da ist das Leben beglückend,

meistens aber ist es halt so wie es ist.

Das Leben geht weiter,

aber richtig glücklich bin ich nicht.

 

Vielleicht erwarte ich einfach zu viel vom Leben

Und bin deshalb unglücklich glücklich.

Die größte Sünde Gottes

Die größte Sünde Gottes

ist,

wenn man es mal so sagen darf,

dass Gott uns Menschen geschaffen hat.

Er musste es doch wissen,

was für eine Bestie er da geschaffen hat,

zu was der Mensch, sein Geschöpf,

fähig ist.

Und trotzdem hat er es getan,

die größte Sünde Gottes.

Allmacht und Liebe?

Allmacht und Liebe?

Ich glaube nicht,

dass Gott allmächtig ist.

Ich kann es nicht glauben,

nicht im Blick auf

die Shoah seines Volkes,

nicht im Blick auf

all das Leid der Menschheit.

Wäre Er wirklich allmächtig,

hätte Er es verhindert,

verhindern müssen.

Gott ist entweder allmächtig

Oder ein Gott der Liebe.

Beides zusammen geht nicht.

Lieber glaube ich

An einen Gott der Liebe,

der sich von unser Fähigkeit, in der Liebe zu wachsen,

abhängig macht

und nichts kann ohne uns,

aber irgendwann sich mit aller Macht,

zu der Liebe fähig ist,

durchsetzen wird,

als einen Gott, den Allmächtigen,

der all das

hätte verhindern  können,

aber nicht getan hat.

Das wäre dann kein Gott der Liebe.

Wenn ich mir selber im Weg stehe

Manchmal

kann ich mich selbst nicht leiden

und ich sage mir:

„Ich bin unmöglich!“

Manchmal

sehe ich meine Fehler, Macken, meine Schuld

riesengroß

und ich sage mir:

„Ich bin ein Arsch!“

Ich weiß selber, dass ich nicht so bin wie ich sein sollte.

Ich weiß selber, dass ich mich in Widersprüchen verwickle.

Ich weiß selber, dass ich mir selber im Weg stehe.

Dann in diesem Moment

fühle ich mich klein

bin kleinlaut

werde stumm

und ich sehne mich nach jemandem,

der nichts sagt,

nur versteht.

Fußspuren

Ich glaube, dass die Welt, in der wir leben,

Gottes Welt ist,

von ihm geschaffen,

gewollt und kein Zufall.

Ich glaube diese Fußspuren Gottes gegen alle Erfahrung einer gottlosen zufälligen Welt.

 

Ich glaube an Gott,

höher als all meine Vernunft,

tiefgehender als mein Herz,

größer und kleiner als ich mir denken kann

und glaube dessen Fußspuren in meinem Leben.

 

Ich glaube an einen Gott, der Liebe ist.

Die Liebe wird sich durchsetzen.

Ich glaube das gegen alle Vernunft und Erfahrung.

Ich sehe seine Fußspur und glaube, dass sich in Jesus diese Liebe Gottes bis hin zum Tod am Kreuz vollendet hat.

In der Fußspur dieses einen Menschen, klein und unbedeutend von Anfang bis zum Ende hat sich Gott als Liebe definiert und vollendet.

Und auch sein Tod am Kreuz war nicht das Ende, sondern der Anfang eines neuen Glaubens.

Ich gehe und suche die Fußspuren Jesu.

Ich gehe in den Fußspuren Jesu.

Und folge ihnen.

Das heißt für mich Nachfolge.

Schämt euch, ihr Christen!

Schämt euch, ihr Christen!

Ihr wisst nicht, wann ihr getauft seid.

Ihr wisst nicht, wann ihr konfirmiert seid,

geschweige denn euren Konfirmationsspruch

Ihr wisst nicht einmal, wann ihr ausgetreten seid.

Aber kirchlich beerdigt werden,

dass wollt ihr.

 

Ihr habt keine Ahnung, warum ihr  Weihnachten feiert.

Ihr habt keine Ahnung  von Kirche und Glauben,

haltet das Omega für ein Hufeisen und Jesus für irgendeinen Heiligen.

Ihr wisst nicht, was ihr glaubt und wer ihr seid.

Aber Christen mit einem Do-it-yourself-Glauben,

das wollt ihr sein.

 

Wie wollt ihr als Christen leben, wenn ihr davon keine Ahnung habt?

Wie wollt ihr wenigstens die Grundregeln des Zusammenlebens leben,

wenn ihr die 10 Gebote zwar für wichtig haltet, aber nicht zusammenbringt?

Ihr habt keine Ahnung von nichts und das zu hundert Prozent,

nicht einmal, wie ihr euer Leben sinnvoll gestalten könnt, wisst ihr.

Schande über ein Abendland, das sich noch christlich nennt!