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„Dreck ist nur Materie am falschen Platz“

„Dreck ist nur Materie am falschen Platz“,
ein Satz aus der Serie „Der Tatortreiniger,“
hochphilosophisch und buchstäblich geerdet.
Dreck ist auch Materie,
Material, der Erde entnommen.
Alles ist der Erde entnommen,
alles kehrt zur Erde wieder zurück,
Erde zu Erde,
Dreck zu Dreck.
Was wir verächtlich dreckig nennen,
ist in Wirklichkeit auch ein Teil von uns.
Dreck ist Bestandteil unseres Lebens.
Jeder hat Dreck am Stecken, sagt man,
man braucht nur im Dreck beim anderen zu wühlen
und schon wird man fündig.
Jeder hat sich irgendwo und irgendwie im Laufe seines Lebens dreckig gemacht.
Wenn Dreck auch Materie ist,
nur am falschen Ort,
wo Schmutz uns stört und beschämt,
dann sollten wir uns fragen,
ob es überhaupt wünschenswert ist,
ein Leben ohne Dreck zu leben,
ein absolut reines, unbeflecktes Leben zu leben,                                     ohne Schmutz und Tadel.

Ich für meinen Teil ziehe es vor,
durch meinen Dreck im Leben zu stiefeln,
manchmal weil man da hindurch muss,
manchmal weil´s mir einfach Spaß macht,
im Dreck des Lebens zu stampfen.

Die Moral der jeweiligen Zeit

Die Moral der jeweiligen Zeit

Ein Blick auf einen Beichtspiegel vergangener Zeit oder einer anders geprägten Kirche zeigt:

Was wir Christen unter Sünde verstehen, ist wandelbar, manchmal höchst fragwürdig.

Was gestern moralisch fragwürdig war, wie Masturbation, vorehelicher Sex, ist heute für die Mehrheit keine Frage mehr.

Was heute moralisch fragwürdig ist, wie Homosexualität, Liebe von Gleichgeschlechtlichen im Pfarrhaus, wird morgen sich erledigt haben.

Keine Frage,

die Moral und was wir jeweils darunter verstehen, ändert  sich.

Was gestern noch Sünde war, ist heute normal.

Selbst die 10 Gebote unterliegen dem Wandel der Zeit.

Keine Frage,

wir sollten uns hüten, zu sehr von den moralischen Verfehlungen der Menschen reden.

Sonst könnte es sein, dass wir von Dingen reden, die längst passe sind.