Monatsarchiv: April 2015

trostbedürftig

Nun, Herr, wessen soll ich mich trösten? Ich hoffe auf dich.

Psalm 39.8

Wir Menschen sind trostbedürftig                                                                                 und du und ich werden da keine Ausnahme machen.                                                Warum? Wann brauchen wir Trost?

Trost brauchen wir, wenn wir traurig sind,                                                               weil es im Leben nicht so läuft wie wir es uns wünschen,                                       weil es im Leben anders kommt, als wir es uns denken.

Trost brauchen wir, wenn wir spüren, dass wir nicht so sind, wie wir sein sollen, ja nicht einmal so sind, wie wir sein wollen.

Trost brauchen wir auch, weil wir, je älter und reifer wir werden, spüren, dass das Leben vergänglich ist und auch alles was wir erreichen wollen, irgendwann uninteressant wird, egal ob wir es erreicht haben oder nicht.

Was kann dich und mich trösten?

Gott, zu ihm darfst du kommen, wenn es im Leben anders kommt als gewünscht. Gott tröstet dich auch, wenn du an dir selber leidest oder an anderen.

Und Gott tröstet dich auch, wenn Leid und Tod dir nicht erspart bleiben.

Ich wüsste keinen besseren Tröster als Gott allein.

Wenn Gott zu hoch für dich ist…

Denn so hoch, wie der Himmel über der Erde ist, so groß ist seine Liebe zu allen, die ihm mit Ehrfurcht begegnen.
Psalm 103,11

Strecke dich gen Himmel und versuche den Himmel mit deinen Händen zu berühren,
du wirst es vergeblich tun.
Du und ich sind viel zu klein,
um die Höhe des Himmels zu ermessen.
Zu hoch ist uns der Himmel, als dass wir ihn berühren könnten,
selbst eine Rakete würde nichts daran ändern,
denn der Himmel, den ich meine,
da ist Gott.
So unbegreiflich der Himmel über unseren Köpfen ist,
so unbegreiflich ist der große Gott.
Wir können ihm nur mit Ehrfurcht begegnen,
mit Ehrfurcht und Respekt.
Der unbegreifliche Gott lässt im Leben Dinge zu, die wir nicht begreifen können,
du, Mensch, weißt das selbst am besten,
aber so unbegreiflich Gott auch ist, so unverfügbar,
so berechenbar deutlich ist er in einem:
Liebe, nichts als Liebe will er, der unbegreifliche Gott sein,
oder wenn dir das zu hoch und unbegreiflich ist: Güte oder Gnade will Gott dir sein in deinem Leben.
Und darum such in den unbegreiflichen Lebenswindungen voller Ehrfurcht und Respekt
Spuren seiner Liebe.
Diese Spuren sind da in deinem Leben,
sie müssen von dir nur gelesen werden
als Spuren seiner Liebe.

Versöhnung übers Grab hinaus

Er hatte ihn schon so schön geschrieben,
seinen Lebenslauf,
noch zu Lebzeiten hatte er sich ausgemalt,
und mir und anderen erzählt,
was er den Menschen noch sagen möchte
über den Tod hinaus:

„Versöhnt euch
noch zu Lebzeiten,
reicht einander die Hand
solange ihr noch die Zeit dazu habt,
und vor allem
reicht einander rechtzeitig die Hand,
solange ihr lebt,
denn so viel Zeit und Lebensfreude geht verloren
im Streit, im Anschweigen und Neben einander her leben,
vom Hass und vom Krieg ganz zu schweigen.

Versöhnt euch
noch zu Lebzeiten,
reicht einander die Hand
solange ihr noch die Zeit dazu habt,
wie es in meiner Familie geschehen ist
kurz vor meinem Tod,
geschah das Wunder
einer Versöhnung,
ein Stein,
so schwer wie der Grabstein,
fiel von meinem Herzen,
aber traurig ist es doch,
dass ich erst sterben musste,
damit Versöhnung möglich war.
So viel Miteinanderleben und Lebensfreude
wäre möglich gewesen.

Darum
versöhnt euch
jetzt,
reicht einander die Hand
heute
verschiebt es nicht auf irgendwann.
Denn morgen kann es schnell anders werden.“

Das wollte er den Menschen sagen
mit seinem Lebenslauf.
Als er, im Sarg in der Kirche prächtig aufgebahrt,
die Heiligsprechung über sich ergehen lassen musste
aber nicht hörte, was er eigentlich den Lebenden sagen wollte,
dachte ich,
ich hätte seinen Protest gehört,
still und leise:
Versöhnt euch!
15.4.15

Gott bewahre dich davor, dass es dir immer gut geht!

Gott spricht:
„Ich will sie heilen und sie leiten und ihnen wieder Trost geben.“
Jes 57,1
Heil
ist nicht die Abwesenheit von Krankheit.
Heil
bist du nicht, wenn du nicht krank bist.
Du kannst körperlich gesund sein,
aber krank in deiner Seele.

Gott
möchte,
dass du heil bist,
heil an Leib und Seele.
Gott
möchte, dass du in deinem Leben
Liebe und Glück erfährst,
aber nicht nur das,
auch Segen.
Gott wird dich aber nicht
vor Un-Heil
bewahren.

Gott bewahre
dich davor,

dass es dir immer nur gut geht
und das Leid an dir vorübergeht.
Denn nur in den Tiefen des Lebens
kannst du auch Trost erfahren
und heil werden an Leib und Seele.

Worauf es ankommt, was wirklich wichtig ist.

Ein jeder erweise seinem Bruder Güte und Barmherzigkeit.
Sacharja 7,9
Da ist ein Prophet, der sagt euch erst einmal, worauf es nicht ankommt:
Fasten und Beten, ist nicht wirklich wichtig, das tut ihr nur für euch.
Äußerlich Gottesdienste feiern, wie eure Konfirmation, ist nicht wirklich wichtig,
das tut ihr nur für euch.
Schön und gut, das braucht es auch,
dass ihr mal was für euch tut,
wie Feiern und Fasten oder Beten und Meditieren.
Aber dann sagt der Prophet, worauf es ankommt,
hör genau hin:
Worauf es ankommt im Leben und im Glauben:
Ein jeder erweise seinem Bruder Güte und Barmherzigkeit.
Dein Bruder ist dein Mitmensch,
der, mit dem du gerade zu tun hast,
ob du ihn magst oder nicht,
verhalte dich gütig und barmherzig gegenüber jeden,
ob er es verdient hat oder nicht.
Darauf kommt es an im Leben und im Glauben
auf Güte und Barmherzigkeit.
Und wenn du fragst, was das heißt,
hör weiter hin, was der Prophet sagt:
Tu kein Unrecht den Witwen und Waisen, den Menschen, die sozial benachteiligt sind.
Tu kein Unrecht den Ausländern und Armen
Denke dir gegenüber deinem Mitmenschen nicht einmal einen bösen Gedanken, sondern handele recht,
dann gelingt dein Leben.